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2 Fragen für einen bewussten Kauf

Da stand ich doch ganz friedlich im Supermarkt an den ordentlich aufgereihten Körben der Obst- und Gemüseabteilung und sah mir all die bunten Farben an, die mir so freundlich und warm entgegenstrahlten. Ob orangefarbene Paprika, knallgelbe Zitronen, knackig frischer Eisbergsalat oder die verlockend aussehenden dunkelroten Erdbeeren – mmmh da lief mir doch das Wasser im Mund zusammen.

Ich zückte mein kleines Körbchen und füllte es mit dem ein oder anderen bis es bis oben hin gefüllt war. Ein wohliges Gefühl stellte sich ein, zumal ich noch auf dem Schild gesehen hatte, dass ich richtig Glück gehabt und ein Schnäppchen geschlagen habe. Perfekt, dachte ich mir, und ging rundum zufrieden aus dem Supermarkt. Oder nicht?

 

Denn kaum, dass ich Zuhause angekommen war, wunderte ich mich über den riesigen Berg an Obst- und Gemüse, der sich vor mir auftürmte. Wie soll ich das alles bloß essen, bevor es schlecht wird? Was habe ich mir nur dabei gedacht, das Doppelte von dem zu kaufen, was ich mir auf meine Einkaufsliste geschrieben habe?

 

Da habe ich mich doch mal wieder ganz schön austricksen lassen!

Denn wer kennt es nicht, das berühmt berüchtigte Phänomen, mit mehr Dingen aus einem Laden zu spazieren, als eigentlich angedacht war? Da frage ich mich doch, wie das zustande kommen kann?

 

Wir werden tagtäglich mit unzähligen äußeren Reizen aus unserer Umgebung konfrontiert, die wir mit unseren fünf Sinnen wahrnehmen, diese in sekundenschnelle bewerten und entsprechend darauf reagieren.

 

Wir sehen beispielsweise das Foto eines Päarchens, das Händchen haltend barfuß am Strand steht und Gedanken verloren auf die Weite des ruhigen Meeres blickt. Das ruhige, sanfte Blau zeigt sich in all seinen Facetten. Und am Horizont glitzern ein paar Wolken am Himmel hervor. Schließe gerne einmal deine Augen und male Dir dieses Bild aus. Was verspürst Du?

Den Wunsch nach Sommer, Sonne und Meer? Schließe ich meine Augen, sehe mich schon genau diesen Strand erkunden und glücklich und jauchzend ins Wasser laufen! Mein Gehirn hat sofort Sonne, Liebe, glücklich, Strand und Meer erfasst und den Wunsch geweckt, genau das zu erleben. Wir Menschen lassen uns also hauptsächlich von unseren Gedanken und Gefühlen leiten. Doch um uns letztendlich für einen Kauf zu entscheiden, braucht es noch etwas mehr.


Unsere Vorerfahrungen spielen hierbei eine große Rolle. Wenn ein Kauf schon einmal seine Versprechen gehalten und damit erfolgreich war, greifen wir viel eher nochmal darauf zurück. Und wenn wir noch keine Erfahrungen in der Vergangenheit gesammelt haben, nehmen wir eher das Produkt, dass uns bekannt vorkommt, und wir in der Werbung gesehen haben. Das ist uns nicht allzu neu. Und vor Neuem haben wir Menschen bekanntlich Angst. Wir scheuen davor eher zurück und präferieren das, was schon in unseren kleinen Kosmos vorgedrungen ist. Außerdem steht hier auf dem Etikett, dass sooo viele Kunden davon schwärmen und es wärmstens weiterempfehlen. Also wird es sicher auch für mich das Richtige sein. Oder nicht?

 

Wir orientieren uns tagtäglich an den Menschen in unserer Umgebung. Das geht bereits in der Kindheit los und wird als Lernen am Modell bezeichnet. Wir beobachten andere Menschen und übernehmen ihre Verhaltensweisen, wenn wir das Gefühl haben, dass es ihnen gut damit geht. Und das zählt ebenso für unser Kaufverhalten. Doch wichtig ist es uns auch, unseren Kauf vor anderen rechtfertigen zu können. „Es war viel günstiger als gedacht – ein richtiges Schnäppchen! Und dann habe ich auch noch das aller letzte Stück ergattern können. Endlich hatte ich mal Glück!“ Die Anspannung und Nervosität steigt in dem Moment, in dem wir registrieren, dass wir nicht die Einzigen sind, die sich für das Produkt interessieren. Durch den Zeitdruck und der erhöhten Nachfrage steigt das Bedürfnis, es nur für sich allein zu haben. Und was ist das dann für ein zufriedenstellender Sieg, wenn wir schnell genug waren und das aller letzte Stück ergattern konnten. Oder nicht?

 

Unsere Kaufentscheidung hängt also von unseren zahlreichen Bewertungen ab, die von unserer Umgebung bewusst präsentiert werden. So ist es kein Zufall, dass die Produkte in den Einkaufsläden immer wunderschön aussehen. Das Licht, die perfekte Zusammenstellung, die Farben und Formen, sowie die Etiketten mit ansprechenden Sätzen und Schriftzügen lassen das jeweilige Produkt äußerst harmonisch und verlockend wirken. Begleitend dazu lächelt uns das Produkt von sämtlichen Litfaßsäulen entgegen. Wir werden auf allen möglichen sozialen Plattformen und Medien darauf aufmerksam gemacht, und gewisse Slogans gehen uns dadurch nicht mehr aus dem Kopf.

 

 

Denkst du über diese Mechanismen einmal in Ruhe nach, kann es schnell passieren, dass du dich fremdgesteuert fühlst. Doch wie kannst du wieder mehr Kontrolle zurück bekommen?


Nachfolgend stellen wir Dir 2 Fragen vor, die Dich dabei unterstützen werden, selbstbestimmte Kaufentscheidungen zu treffen:

 

Die Voraussetzung ist, sich über die Prozesse bewusst zu werden. Natürlich haben die Firmen ein Interesse daran, dass wir Konsumenten die angebotenen Produkte toll finden und erwerben. Doch ist es auch tatsächlich das, was Du wirklich möchtest?

 Frage dich „Brauche ich es wirklich?“

In den meisten Fällen werden wir diese Frage verneinen. Denn meistens haben wir von allem etwas, und von dem Meisten zu viel. Und wenn Du diese Frage bejahst, ist die Freude über die neue Errungenschaft um so größer. Denn sich hin und wieder etwas Schönes bewusst zu gönnen, oder einen lang ersehnten Gegenstand endlich in den Händen zu halten, vergrößert die Freude um ein Vielfaches.

 Frage dich außerdem „Was passiert, wenn ich das jetzt nicht kaufe?“

Welchen Effekt wird es auf dein Leben haben? Wie wirst du dich fühlen? Und wofür könntest du das Geld ansonsten verwenden? Würdest du es sparen, um dir daraufhin in näherer Zukunft einen größeren Traum erfüllen zu können? Oder investierst du das Geld für ein besonderes Erlebnis, von dem du noch Jahre später zehren und dich mit einem Lächeln auf dem Gesicht zurück erinnern wirst?


Wir sind Tag für Tag zahlreichen Einflüssen ausgesetzt, doch letztendlich entscheiden wir allein, ob wir ein Produkt kaufen oder nicht.

Sagen wir JA oder NEIN?

Uns haben diese diese beiden Fragen bereits sehr geholfen, zu erkennen, was uns wirklich wichtig ist, um langfristig der Erfüllung unserer Träume ein Stück näher zu kommen. Vielleicht helfen Sie Dir auch bei der Erfüllung deiner Träume..?

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