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Dankbarkeit als Schlüssel für ein erfüllteres Leben

 Das Leben ist ein Geschenk,

das nur darauf wartet, von Dir als solches wahr- und angenommen zu werden.

Viel zu häufig wird nur auf das geachtet, was uns angeblich fehlt, was nicht gut funktioniert, uns furchtbar ärgert oder enttäuscht. Wir sind mit all dem vermeintlichen Mangel beschäftigt. Doch was ist mit den Dingen, die reibungslos klappen? Was ist mit den Menschen, die uns gut tun, uns unterstützen und für uns da sind? Und was ist mit all den kleinen Dingen und Gesten, die wir oftmals als selbstverständlich hinnehmen? Was ist mit all der Lebendigkeit, der Vielfalt und der Schönheit um uns herum?

 Das Leben ist ein Geschenk,

das nur darauf wartet, von Dir als solches wahr- und angenommen zu werden.

Dieser Gedanke löste etwas in mir aus. Es geht um das Erkennen der kleinen Dinge, und dass ich ihr Sein und ihre Schönheit wertschätze. All die vielen positiven Momente, Menschen und Dinge um mich herum sind nicht selbstverständlich, auch wenn wir diese häufig als solche betrachten. Und es ist wichtig, ihnen den Raum dafür zu geben, sich frei zu entfalten. Es geht um eine Balance zwischen den positiven und negativen Augenblicken und Ereignissen. Auch wenn wir bereits evolutionsbedingt dazu veranlagt sind, wachsam zu sein, um frühestmöglich Gefahren zu erkennen, um damit unser Überleben gewährleisten, so heißt es ebenfalls, dass uns positive Aspekte umgeben. Nur nehmen wir diese viel zu selten wahr ...


Du weißt nicht, wofür du dankbar sein kannst?

 

Stelle dir vor, dass all deine Erinnerungen, Freund- und Bekanntschaften,

alle Fähigkeiten und Erfahrungen von einer Sekunde auf die nächste verschwunden sind.

 

Was fühlst du dann?

 

Ist dort ein leerer Raum gefüllt mit nichts?

 

Womit würdest du diesen gerne füllen?

 

Was war dir eigentlich wichtig?

 

An welche Erlebnisse, Erfahrungen und Stärken erinnerst du dich gerne zurück?

 

Welche Menschen dürfen in diesen leeren Raum zurückkehren?

 

Wie sieht dein Raum dann aus?

 

Bist du dankbar für all das, wen und was du darin vorfindest?


Denn wenn wir erst einmal die Erfahrung gemacht haben, was es bedeutet, etwas schmerzlich zu vermissen, messen wir der Sache einen ganz anderen Wert zu. Brechen wir uns beispielsweise den Fuß und sind für einige Wochen auf Krücken angewiesen, so realisieren wir relativ schnell, wie unwahrscheinlich wertvoll ein gesunder Fuß ist. Wir brauchen ihn zum Gehen, Stehen, um Wege zurück zu legen, für Sicherheit und Halt, um Treppen rauf und hinunter zu gelangen und er ermöglicht uns eine Mobilität und eine Zeitersparnis, die wir erst so richtig begreifen können, wenn wir jemals versucht haben, mit einem Gips eine Hose anzuziehen. Wir lernen, dankbar für unsere Füße zu sein, denn sie ermöglichen uns sehr viel kostbare Lebensqualität.

 

 

 

 

 

 Von daher lasst uns dankbar sein –

 

dankbar für den Reichtum, der uns umgibt.

 

 

 

 

Wofür bist Du dankbar?

Dr. Robert A. Emmons ist der weltweit führende Experte der Dankbarkeitsforschung und sagte einmal „Dankbarkeit ist das Gefühl des Staunens, des Dankbar-Seins und der Feier des Lebens.“. Und damit sollte Emmons Recht behalten, denn wie er und seine KollegInnen unter anderem herausfanden, macht Dankbarkeit glücklich. Für dieses Experiment beobachteten sie verschiedene Gruppen mit unterschiedlichen Schwerpunkten, wie beispielsweise die Auswirkungen auf Optimismus, physische Beschwerden, positive affektive Zustände und prosozialem Verhalten. Die eine Gruppe bekam dabei die Aufgabe, täglich ein paar Minuten darüber nachzudenken, wofür sie in ihrem Leben dankbar sind. Mithilfe eines Fragebogens wurden daraufhin die Effekte auf die zuvor genannten Aspekte erhoben. Das Resultat ergab, dass die Probanden mit der Dankbarkeitspraxis über den gesamten Zeitraum von 10 Wochen mehr Motivation, größeren Optimismus zeigten, und sich sogar ihre Gesundheitswerte und die Immunabwehr verbesserten.

 

Wundervolle Ergebnisse – durch das Empfinden und das regelmäßige Bewusstmachens tiefer Dankbarkeit schulen wir zudem die Achtsamkeit uns selbst gegenüber, der Umwelt, den Erlebnissen und Beziehungen in unserem Leben.

 

Wir lernen die Augenblicke mehr zu schätzen und entwickeln eine innere Haltung, nach der wir unsere Gedanken, unser Verhalten und unsere Gefühle ausrichten. Echte und tiefe Dankbarkeit zu verspüren lässt all die negativen Gefühle kleiner werden und ermöglicht uns einen Perspektivwechsel. Durch Dankbarkeit empfinden wir jeden Tag als Geschenk, sehen in der Vielfalt und den Unterschieden die Möglichkeit, sich weiterzuentwickeln, können Fehler annehmen und als natürlichen Teil des Lebens wahrnehmen. Das Streben nach dem Glück und der Zufriedenheit finden in der Schönheit der kleinen Dinge ihre Erfüllung. Und das schenkt uns wiederum die Stärke, Herausforderungen anzunehmen, Krisen zu meistern und selbstbewusst und zufrieden durchs Leben zu gehen.

 

Oder wie Jean-Baptiste Massillon einmal sagte

 

„Dankbarkeit ist das Gedächtnis des Herzens.“.

Dankbarkeit lässt sich wie ein Muskel trainieren und benötigt regelmäßige Beachtung. Doch trotz des Kontinuierlichen Trainings lässt es sich gut in den Alltag integrieren, denn viel brauchst du dafür nicht. Lege dir ein Notizbuch neben dein Bett und notiere dir die folgenden drei Fragen, um diese täglich abends für dich zu beantworten:

Wofür bist du dankbar?

Welcher Moment hat dir heute Freude bereitet?

Womit hast du dir Gutes getan?

 

Dabei ist es überhaupt nicht notwendig ausführlich auf diese Fragen zu antworten. Ein Stichwort genügt bereits und die innerliche Auseinandersetzung mit diesen Fragen. Solltest du es nicht so gerne schriftlich festhalten, kannst du dir auch einen kleinen Zettel an den Badezimmerspiegel kleben, und beim abendlichen Zähne putzen darüber nachdenken.

 

Es kostet nicht viel Zeit, denn nach höchstens 3 Minuten hast du es bereits „erledigt“. Und sind es nicht die berühmten kleinen Schritte, die den Unterschied ausmachen..? In diesem Fall trifft es ganz besonders zu. Denn wir Francis Bacon bereits erkannte

 

„Nicht die Glücklichen sind dankbar. Es sind die dankbaren, die glücklich sind.“

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