Manchmal kann die innere Welt aus dem Gleichgewicht geraten. Dann sind wir zu sehr im Außen und fühlen uns getrennt von uns selbst – von unserem Inneren und unserem Leben. Es ist, als hätten wir die Kontrolle verloren. Von außen brechen Eindrücke über Eindrücke über uns hinein und wir probieren zwanghaft, diese für uns einzuordnen und zu bewältigen. Doch es ist eine solche Sturmflut an Eindrücken, sodass wir überhaupt nicht mehr dazu in der Lage sind, zur Ruhe zu kommen. Und dabei ist diese Ruhe genau der friedliche Ort in unserem Inneren, der uns dabei hilft, die Sturmflut zu bewerkstelligen.
Es ist, als hätten wir die Kontrolle verloren. Im Außen reagieren wir nur noch auf die dargebotenen Reize anstatt zu agieren. Wir fühlen uns in die Ecke gedrängt und unserem Leben hilflos ausgeliefert. Die Verbindung zu unserem Ich ist gestört. Es ist, als würden wir unseren Geist und unser Herz anflehen, dass wir uns doch endlich wieder besser fühlen möchten, doch das Signal geht nicht durch. Oder das Signal ist nicht nur ein Signal, sondern eine Flut an Signalen, sodass alles in uns versucht, diese Vielzahl an Informationen abzuwehren, da wir sonst darunter begraben werden würden.
Es geht um das Gefühl der Überforderung, das uns ohnmächtig fühlen lässt.
Überforderung ist das subjektive Empfinden, dass die eigenen Ressourcen und Kapazitäten nicht mehr ausreichen, um die Situation oder eine Anforderung zu bewältigen.
Besonders schwerwiegend ist der Teufelskreis, der damit oft einhergeht. Negative Gedanken tauchen auf und die Schuld für das Fehlen der benötigten Ressourcen wird bei sich selbst gesucht. Dazu kommt Unzufriedenheit und Frustration, die sich nach einiger Zeit auch auf den Körper auswirken. Erschöpfung, Müdigkeit und Krankheiten treten auf und verstärken wiederum die anfänglich erwähnten negativen Gedanken. Der Teufelskreis hat sich geschlossen. Umso wichtiger ist es, spätestens JETZT zu handeln und die Kontrolle über das eigene Leben zurück zu gewinnen.
Die folgenden 7 Tipps können Dir gegen Überforderung helfen:

1 Annahme der negativen Gefühle
Auch wenn oder eher noch gerade wenn die eigene Schuldzuweisung beginnt, ist es entscheidend, sich selbst dabei zu unterbrechen. Werte Dich selbst nicht ab. Rede nicht schlecht mit Dir. Vielleicht sagt Dir deine innere Stimme, dass Du nicht das Recht dazu hast, dich schlecht zu fühlen. Oder sie schreit dich innerlich an und sagt, dass Du doch alles hast, um glücklich zu sein, oder dass es anderen viel schlechter geht als dir, und Du daher überhaupt nicht das Recht hast, überfordert zu sein.
Diese Aussagen stimmen nicht. Glaube nicht alles, was dir deine innere Stimme sagt. An manchen Tagen kann es sein, dass sie keine Ahnung hat, wie sie dir helfen kann und aus lauter Verzweiflung kommen solch abwertenden Gedanken hervor.
Es ist vollkommen in Ordnung sich auch mal schlecht zu fühlen. Es gibt nicht nur Sonnenschein, gute Laune und Glücksgefühle, die Dich inspirieren und Energie freisetzen. Es gibt auch schlechte Laune. Es gibt Unzufriedenheit und Überforderung. Es gibt positive und negative Emotionen. Das besagt das Gesetz der Polarität. Alles auf dieser Welt besteht aus Gegensätzlichkeiten – zwei Pole, die sich gegenseitig bedingen. Und wie sollten wir die Freude und das Glück wertschätzen, wenn wir nicht die Schattenseite kennen würden?
Nimm daher auch deine negativen Emotionen an. Erlaube sie „da sein zu dürfen“. Und wenn Du etwas Abstand gewinnen möchtest, nutze entweder Meditationen, um deine Gedanken zu beruhigen oder atme für ein paar Minuten tief in deinen Bauch, um deinem Körper zu signalisieren, dass alles in Ordnung ist.
2 Zeit nehmen
Emotionen kommen manchmal schneller als wir erste Anzeichen wahrnehmen können. Doch Emotionen gehen auch immer wieder weg. Eine Emotion ist nicht für die Ewigkeit gemacht, denn diesen Zustand kann der Körper nicht ununterbrochen aufrechterhalten. Ist es nicht ein tröstlicher Gedanke, dass auch die negativen Emotionen nach einer gewissen Zeit wieder verschwinden?
Dieses Wissen kann sehr hilfreich sein, um die Emotion anzunehmen. Nimm Dir die Zeit, um dir die Emotion einmal genauer anzusehen. Wie fühlt sie sich an? Welche Veränderungen spürst Du in deinem Körper? Welche Gedanken gehen mit der Emotion einher? Was triggert sie in Dir?
Versuche Dich nicht abzulenken und die Emotion wegzudrücken, in dem Du vielleicht einen Film schaust oder Schokolade futterst. Das verschafft Dir eventuell kurzfristig Befriedigung und Du fühlst dich „besser“, doch oftmals brichst Du ein Versprechen, das Du dir einmal gegeben hast und lässt dich nach einiger Zeit noch trauriger werden.
3 Grund für deine Überforderung herausfinden
Warum fühlst Du dich gerade, wie Du fühlst? Was ist die Ursache? Woher kommt deine Überforderung? Sei ehrlich mit Dir und lerne, die Signale deines Geistes und deines Körpers zu verstehen. Eigentlich ist deine Überforderung sogar eine Bereicherung für dein Leben, denn Du hast eine wichtige Information bekommen:
Kümmere Dich wieder mehr um dich.
Setze Dich wieder mehr mit Dir auseinander.
Verbinde Dich mit dir.
4 Gespräch suchen
Du musst nicht immer alles mit dir alleine ausmachen. Du darfst dir Unterstützung suchen. Und Du darfst Hilfe annehmen. Und diese Hilfe kann ein entlastendes Gespräch mit einem lieben Menschen aus deinem Umfeld sein, oder auch eine fremde Person, die dir aufgrund ihrer Profession weiterhelfen kann.
Ein Gespräch entlastet, aber es kann Dir auch neue Perspektiven eröffnen. Und neue Perspektiven sind gerade in einem Teufelskreis sehr wertvoll, da sie dir helfen können, eine Alternative zu deinen negativen Gedanken zu finden.
5 Erinnere Dich an deine Ressourcen
Welche Ressourcen hast Du in dir? Welche Stärken und welche Talente schlummern in Dir? Erinnere Dich an das, was Dich zu dem wundervollen Menschen macht, der Du bist. Erinnere Dich an deine Einzigartigkeit und deine Fähigkeiten. Du hast so viel Wunderbares in Dir. Du musst nur entscheiden, es wieder zu sehen.
Überlege Dir auch, was Dir Freude bereiten. Was machst Du gerne, was Du in der letzten Zeit vernachlässigt hast? Ist es vielleicht eine wohltuende Morgenroutine? Oder ein wöchentlicher Spaziergang oder ein Wellnesstag? Kannst Du ein bestimmtes Hobby wieder aufleben lassen?
6 Sei dankbar für das, was ist
Verbinde Dich wieder mit der tiefen Dankbarkeit. Welche Wunder umgeben Dich? Was nimmst Du gerade im Alltag als selbstverständlich hin, obwohl es das nicht ist? Wofür bist Du dankbar?
Verbinde Dich wieder mit der Dankbarkeit. Gehe tief rein in das Gefühl und Du wirst merklich spüren, wie Du innerlich wieder mehr zur Ruhe kommst. Denn neben Dankbarkeit ist kein Platz für Unzufriedenheit und Überforderung.
7 Setze Prioritäten
Unterteile deine Aufgaben in „wichtig“ und „dringlich“ und bringe sie dann in eine Reihenfolge, nach der Du sie nach und nach angehen kannst. Durch das Setzen von Prioritäten erlangst Du einen Überblick und kannst danach mithilfe dieses Systems eine Gewichtung vornehmen. Welche Aufgabe gehst Du heute an? Welche möchtest Du morgen erledigen? Durch Prioritäten sehen deine Aufgaben nicht mehr wie ein unüberwindbarer Berg aus, sondern wie kleine Hügel, die Du gut bewältigen kannst. Du erlangst Kontrolle über dein Leben zurück und hast sogar noch Zeit, um dich regelmäßig bei Pausen zu erholen.
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