Kaum dass ich meine Schwangerschaft festgestellt hatte, fragte ich mich, wann wir es wohl unserer Familie und unseren Freunden mitteilen möchten. Die Aufregung war riesig groß. Doch die Unsicherheit über das, was nun alles auf uns zukommen wird, war es ebenso. Meine Gedanken rasten und meine Gefühle spielten verrückt. Alles kreuz und quer und meist kunterbunt schillernd, aber manchmal eben auch die Dunkelheit. Neben der Freude kamen die Sorgen und Ängste. Ist alles in Ordnung mit unserem Baby? Geht es unserem kleinen Wesen gut? Hat es alles, was es braucht?
Überall las ich, dass die ersten zwölf Wochen entscheidend seien. Viele Frauen und Paare verlieren nach langem Warten und Bangen ihr kleines Baby. Es kommt häufig vor und war ein Gedanke, der für mich unerträglich war. Kaum auszuhalten. Dabei passiert es leider viel häufiger als ich es vorher geahnt hätte. Warten wir also lieber die ersten drei Monate ab oder rufen wir die tollen Neuigkeiten laut in die Welt hinaus?
Wann auch immer sich jede und jeder entscheidet, ist es immer der genau richtige Zeitpunkt. Denn bei einer solch emotionalen und lebensverändernden Nachricht gibt es kein „richtig“ oder „falsch“. Es liegt ganz an dem eigenen Wunsch und Bedürfnis.
Erzählt man es sofort, kann man seine Freude direkt miteinander teilen. Und neben der Freude eben auch die Sorgen und Ängste. Wartet man für eine gewisse Weile hat man erst die Möglichkeit, sich ein bisschen zu sortieren. An den Gedanken gewöhnen und in sich hineinhorchen, was einem wichtig ist, und wie man vielleicht auch zu einigen Dingen steht. Denn auch wenn die Freude im Umfeld groß ist, kann es schnell passieren, dass durch weitere Meinungen oder Lebensvorstellungen die Verunsicherung wächst, statt abzunehmen.

Ich habe gemerkt, dass es mir am Meisten geholfen hat, in mir zu ruhen, bei mir zu sein und im Vertrauen zu sein. Und dafür war es für mich immer wieder nötig, mir die Zeit zu nehmen, um Klarheit über all das Neue zu bekommen, was nun auf mich und uns zukam. Ich brauchte regelmäßig Zeit, um mir in Ruhe Gedanken machen zu können, was ich für unser Kind, für mich und uns möchte. Umso hilfreicher habe ich es erlebt, dass in dieser Zeit keine Erfahrungen geteilt und ich dadurch beeinflusst wurde. Ich konnte vollkommen auf meine Intuition hören und somit haben sich meine und unsere Überlegungen und Entscheidungen einfach richtig und gut für uns angefühlt.
Kommentar schreiben